Metaversum: Digitale Wunderkammer
Ein Metaversum soll an die Stelle der einstigen Wunderkammer im Schloss Gottorf treten, das für ein paar Jahre wegen Umbau schließt. Welche Möglichkeiten bieten sich im virtuellen Raum?
Ein Metaversum soll an die Stelle der einstigen Wunderkammer im Schloss Gottorf treten, das für ein paar Jahre wegen Umbau schließt. Welche Möglichkeiten bieten sich im virtuellen Raum?
Wie kann die (ehemalige) Wunderkammer des Museums digital zugänglich gemacht werden? Welche neuen Raumkonstellationen werden möglich? Welche Inhalte wollen die Besuchenden, die selbst zu Kuratierenden werden können, zeigen? Und wie können die Inhalte dauerhaft aktualisiert werden? Die historische Wunderkammer (synonym Kunstkammer, Museum, Theatrum (Memoriae) oder Studiolo) zeichnet sich durch die Gleichbehandlung von Kunst und Natur in einer spezifisch räumlichen Anordnung aus. Ihr liegt die Konstruktion der Zentralperspektive zugrunde, die die Wahrnehmung und das Wissen in einer spezifisch räumlichen Ordnung vermittelt. Mit dem physikalischen Raum der Moderne des 20. Jahrhunderts ändern sich die Bezüge von Raum und Zeit: Die Zeit gewinnt das Primat über die zuvor feste metrische Ordnung der Raumgebundenheit. Damit werden neue Bezüge zwischen Objekt, Körper/ Leib und Raum möglich. Mit digitalen Medien gehen neue Narrationsformen und eine neue Einbildungskraft (V. Flusser) einher.