Viel Literatur in unserem Fach konzentriert sich auf Material und Techniken. Sehr viel davon ist ausgezeichnet. Bei uns geht es um das künstlerische Arbeiten selbst, um Inspiration, Durchhalten und Deine ganz persönlichen Herangehensweisen.

Alle Lektionen in unserem Modul sind gleich aufgebaut: Problem – Hintergrund – Übungen, gefolgt von Lesetipps. Aus eigener Erfahrung und aus der Lehre wissen wir, dass bestimmte Probleme immer wieder auftauchen - Probleme wie, "ich hatte eine gute Idee, aber jetzt geht es nicht weiter"; "es hat nicht so geklappt, wie ich dachte, ich habe keine Lust mehr"; aber auch, "Hilfe, ich habe ganz viele Ideen auf einmal, was mache ich damit?"

Wir bieten Hintergrundwissen, das zu einem tieferen Verständnis der Probleme in der künstlerischen Arbeit verhilft - und praktische, ohne viel Aufwand durchführbare Übungen, die helfen, verschiedene Knoten zu lösen. Dabei fließen Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, aus Kunsttheorie und Kunstgeschichte ebenso wie aus unserer praktischen Erfahrung als Künstlerinnen ein.

Lernziele

Die künstlerische Werkzeugkiste ist ein Selbstlernprogramm für das künstlerische Arbeiten. Bei uns lernst Du, wie Du Ideen findest und entwickelst; wie Du Dich neuen Materialien und Räumen näherst; was Du machst, wenn - wieder mal - nichts funktioniert und alles schiefläuft; und wie Du am Ende Deine künstlerische Arbeit einem Publikum nahebringst.

Dabei geht es vor allem darum, etwas über Deine ganz persönlichen Arbeitsweisen herauszufinden, welche Materialien und Methoden zur Dir persönlich passen, und, unter welchen Bedingungen und in welchen Situationen Du am besten kreativ bist. Und: wie Du am besten mit den dazugehörigen Krisen umgehst.

Denn: Krisen gehören zum kreativen Prozess. Sie fühlen sich schlecht an, und oft macht man stattdessen lieber etwas anderes. Damit verpasst man aber eine große Gelegenheit zur Entwicklung. Wir zeigen, wie man ganz persönliche Methoden für Inspiration, aber eben auch für das Durchhalten, Weitermachen, und das Durchschreiten von Krisen entwickeln kann.

Kursaufbau

Um die Arbeit zu erleichtern, stellen wir einen Stundenplan zur Verfügung, der im Zeitaufwand etwa einem Seminar Kunstpraxis über ein Semester an der Universität entspricht. Der Stundenplan gibt einen wöchentlichen Arbeitsplan vor. Wir empfehlen, diese Struktur zu nutzen, und das Seminar Stück für Stück durchzuarbeiten.

Sehr wichtig ist dabei auch die Zeit zwischen den Übungen, in denen man sich gedanklich und praktisch noch weiter mit den angeschnittenen Themen beschäftigt, in der man herumprobiert, herausfindet, herumspielt. Diese Zeit kann sehr aktiv genutzt werden, oder auch manchmal fast unbemerkt verlaufen, aber sie ist zentral für Deine künstlerische Entwicklung.

Natürlich kann man auch bingen, und dann nach und nach alles durcharbeiten. Nicht ratsam ist, das ganze Seminar in zehn Tagen zu pressen und im Block herunterzureißen: Du verlierst dabei die Zwischenzeiten, die Zeit, in der Dein Unbewusstes mitarbeitet, in der sich Begegnungen, Funde im Alltag und unerwartete Ideen nach und nach ansammeln. Aus diesen Begegnungen, Funde und Ideen speist sich der künstlerische Prozess, sie sind der eigentliche Ursprung und das eigentliche Material für Deine Arbeit.

Selbsttests

In diesem Seminar gibt es keine Klausur. Das Wissen, das Du Dir hier erarbeitest, lässt sich nicht in einer Klausur abfragen: Es bildet sich in Deiner persönlichen Entwicklung, in der Veränderung Deiner Wahrnehmung ab.

Darum haben wir vorab und in regelmäßigen Abständen kleine "Selbsttests" eingebaut, die Dir helfen können, Deine Fortschritte zu überprüfen. Nimm Dir die Zeit, sie auszufüllen - ganz besonders die Fragen "Vor dem Start" - du wirst überrascht sein, wie sich Deine Antworten auf die Fragen verändern.

Ähnliche Lernangebote